Fraunhofer Einrichtung für Marine Biotechnologie (EMB)

 

Zellmaterial zum Erhalt von aquatischen genetischen Ressourcen aus den Grillenburger Karpfen entnommen.

 

Vom 14. bis 18. Mai 2015 war das mobile Stammzelllabor der Fraunhofer Einrichtung für Marine Biotechnologie (EMB) aus Lübeck in der Forellenzucht Tharandt. Von der Arbeitsgruppenleiterin Dr. Marina Gebert und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurden Milch und Rogen der Grillenburger Karpfen entnommen. Diese entnommenen männlichen und weiblichen Geschlechtszellen werden durch Kryokonservierung, also durch einfrieren bei sehr tiefen Temperaturen, zur langfristigen Sicherung der genetischen Ressourcen haltbar gemacht. Diese genetischen Ressourcen/Geschlechtszellen werden durch die Einlagerung für die Nachwelt erhalten.

 

Das mobile Stammzelllabor in der Anlage der Forellenzucht Tharandt. Frau Dr. Mariana Gebert mit den tiefgefrorenen Proben. An dem zufriedenem Gesicht der Wissenschaftlerin sieht man, es hat funktioniert, von 10 Proben konnten 8 verwendet werden, wir liegen damit über dem Durchschnitt.

 

Bereits im Herbst wurden einige, der in Grillenburg abgefischten Karpfen, für die Nachzucht in die Teiche der Forellenzucht gebracht. Die Karpfen wurden aus dem Wasser entnommen damit die Spermien abgestrichen werden konnten. Die Fische wurden durch sorgsame Behandlung nicht beschädigt und kamen anschließend sofort zurück ins Becken. Es wurde am Sonntag und auch am Feiertag gearbeitet um den richtigen Zeitpunkt der Reife abzupassen. Bei den Männchen ist es sehr gut gelungen, die Damen (Weibchen) haben sich noch etwas schwer getan. Die Wissenschaftler bestaunten die Ruhe mit der die Fische das "Melken" über sich ergehen ließen. "Vermutlich liegt es an der wunderschönen Gegend des Tharandter Waldes", bemerkte Frau Dr. Marina Gebert und versprach wieder zu kommen.

 

Es herrschte reges Interesse bei Jung und Alt. Die Mitarbeiterinnen standen allen Fragen offen gegenüber und beantworteten diese je nach Alter der Interessierten.

 

Als Dank durfte die Jugend selbst einen Blick durchs Mikroskop werfen und den Wissenschaftlern über die Schulter schauen. Insgesamt waren das Team der Fraunhofer EMB mit den Untersuchungen und dem Ergebnis sehr zufrieden und bedankte sich auch recht herzlich bei den Freunden des Tharandter Fischereiverein e.V. für die tatkräftige Unterstützung.

 Peter Voss   Forellenzucht                                 Fotos: Mario Läderach und Peter Voss